Philosophie der Ganzheitlichkeit


Naturgemäß hat alles seine zwei Seiten, Ying und Yang gehören zusammen. Diese Dualität ist die grundlegende Kraft und Energie für jegliche Dynamik und Entwicklung in der Natur. Licht und Schatten ergänzen sich, ohne sie gäbe es keine Konturen, Umrisse oder Graustufen. Wäre alles weiß, lichtdurchflutet oder schwarz, dunkel, würden wir uns nicht trauen, in diese Lebensräume hineinzugehen.

Diese dualen Welten befinden sich in unserer Seele und sind die gegenüberliegenden Pole unseres Selbst. Dieser Spannungsbogen bildet die Energiequelle von uns selbst, zeigt unsere Bandbreite, auch die Möglichkeiten unserer Wahrnehmung. Je breiter, umso mehr, je differenzierter, umso genauer ist unser Blick. Die Surrealität, der Blick dahinter, beleuchtet den Gegensatz unserer Natur, ohne dass er auseinanderfällt. Die kontrastreichen Bilder, mit der unwirklichen Tag- und Nachtthematik, macht den Zusammenhang dieser Dualität bewusst. Das Licht ist uns allen angenehm, der Schatten ist ebenso konstruktiv und lebendig, ohne ihn könnten wir das Unheil nicht kommen sehen. Kriminologen wissen ihn zu schätzen, denn dann können sie die Spur von Verbrechen lesen, nur dass sie unsere dunkle Seite in eine konstruktive Richtung lenken.

Im Alltag zeigen sich die Graustufen, als Übergang von hell zu dunkel, in einer gewissen Normierung und Standartisierung. Viele Dinge werden uns so gewohnt, dass wir sie nicht mehr bewusst wahrnehmen. Wir sind uns nicht mehr im Klaren über einen Teil unserer Sehnsüchte und Bedürfnisse. Manchmal geben wir die Entscheidung zu schnell aus der Hand, so dass wir unsere Wünsche nicht mehr gezielt erfüllen können.

Ich bin nicht der Meinung, dass die Masse grau ist, wenn man sie lassen kann, indem man seine Probleme nicht auf andere überträgt. Dann kommt es nicht zu Spiegelungen, dem Ich am Du, dass man an anderen sich selbst bearbeitet. Dann ist jeder auf seine Art und Weise individuell und bunt, wenn man bereit ist ihn zu sehen. An dieser Stelle wende ich meine Bilder an, weil ich die Phantasie, Träume, Sehnsüchte, Enttäuschungen und Hoffnungen der Menschen erreichen will.

Es geht für mich auch darum den Grundsatz der kulturellen, neben der ökologischen, Nachhaltigkeit, zu leben. Aus dem Grund gestalte ich auch sehr gerne, denn es ist erwiesen, dass ein Raum, der nach individuellen Erfahrungen und persönlichen Kriterien geschaffen ist, eine belebende, entspannende, auf jeden Fall ausgleichende Athmosphäre hat. Das lebe ich auch mit meinen surrealen Bildern aus, die für ihre lebensfrohe, optimistische und hintergründige Art bekannt sind.

Weiterhin will ich den Gedanken der Inklusion leben, weil ich der Meinung bin, dass eine Gesellschaft Menschen mit Einschränkung mitzutragen hat und es ihre Aufgabe ist, sie am gemeinschaftlichen Erleben teilhaben zu lassen.

Deshalb bin ich Gründungsmitglied des interkulturellen Garten in Pfaffenhofen geworden, da ich der Auffassung bin, dass die Inklusion schon mittelfristig die wirtschaftlichere Lösung ist. Durch Nichtstun entstehen zusätzlich Probleme, die mehr Geld kosten und keine Lösungen bringen.

Auch aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, Möbellinien zu entwickeln, die in einfacher Bauform kostenstabil und unkompliziert zu produzieren sind. Ich will sie variabel gestalten, damit individuelle Wünsche und Vorstellungen miteinfließen können. Es geht im Leben auch darum, sich selbst zu erleben, Neid und Missgunst sein zu lassen, um sich selbst zu sein.

 

Reichertshofen, den 6.3.2014